Wir nehmen Abschied von Herbert Posmyk, der am 20. Oktober 2019 im Alter von 90 Jahren gestorben ist.
Er hatte ein Auge für die Schönheit, auch für die Schönheit des Vergangenen, die er als Baumensch (wie er sich selbst bezeichnete) in der teilweise zerstörten oder stark beschädigten Potsdamer Architektur und Ruinenlandschaft sehen konnte.
Bescheiden und eher still kennen wir ihn, gleichzeitig auch sehr mutig. 1953 fotografierte er die Ruinen in Potsdam, insbesondere das Stadtschloss und die Potsdamer Mitte.
Dabei versuchte die Stasi, ihm den Fotoapparat zu entreißen, was glücklicherweise nicht gelang.
So gibt es ein bleibendes Werk von ihm: seltene, künstlerisch sehr wertvolle Farbaufnahmen aus dieser Zeit, die dokumentieren, wie Potsdam noch Jahre nach der Bombardierung am 14. April 1945 aussah.
Seine Bilder haben dazu beigetragen, das Verständnis für Stadtgeschichte und Architektur zu wecken und den Stadtraum atmosphärisch wahrzunehmen.
An einigen Orten in Potsdam ist seine Sehnsucht nach Wiederaufbau in Erfüllung gegangen, was auch sein bleibendes Verdienst ist.
Dafür können wir ihm dankbar sein.