Mitteschön begrüßt die Absicht der Bürgerstiftung Potsdam, die Inselbühne auf der Freudschaftsinsel wieder zu bespielen. Sie war einst als beliebte Spielstätte und als Freiluftkino ein hervorragender Anlaufpunkt für die Potsdamer.
Bedenkt man, dass mit dem Wiederentstehen der Quartiere am Alten Markt, der Entwicklung der Speicherstadt und der Brauhausberg Bebauung, sie immer mehr ins Zentrum der Stadt rückt, dann liegt es nah, dass sie zu einer wichtigen kulturellen Begegnungsstätte für Potsdam in der Sommerzeit werden könnte. Vor allem in Corona Zeiten wäre sie eine machbare Alternative. Dass sie es wird, liegt an einer verbindlichen Zusage der Stadt an die Bürgerstiftung, die mit ihrem bürgerlichen Engagement jetzt in die Planung gehen müsste, um diese Bühne im Sommer zu bespielen.
Wir bitten die Stadt dahingehend schnell und unkonventionell zu handeln, und so den Potsdamern ihre Inselbühne wiederzugeben
Die neuen Attikaskulpturen auf dem Potsdamer Stadtschloss verfasst von Robert Leichsenring am 22.01.2021 auf Story of Potsdam
Seit wenigen Tagen sind am Potsdamer Stadtschloss die Gerüste, die in den letzten Wochen den Blick auf den südwestlichen Kopfbau am Lustgarten versperrten. Sie waren nötig, um die bisher umfangreichste Rückkehr-Aktion von Skulpturen auf die Attika des Bauwerkes zu ermöglichen. Gleich sechs Figuren fanden seit November 2020 ihren Weg zurück auf das Dach des Landtagsschlosses.
Am 11. Januar 2021 verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser Freund und Mitstreiter der Bürgerinitiative „Mitteschön“ Clemens Appel im Alter von 68 Jahren.
Mit ihm verlieren wir einen wichtigen Unterstützer für den historischen Wiederaufbau Potsdams, einer Stadt, die Clemens Appel sehr am Herzen lag.
Wir trauern um ihn und sind in Gedanken bei seiner Frau.
Andreas Kitschke Recherche zu Hitlers „Jedem das Seine“ in einem Atemzug mit dem preußischen Wahlspruch „Suum cuique“
Andreas Kitschle: Es stört mich zunehmend, dass immer wieder weitgehend von Halbwissen geprägte oder ganz frei von Fakten formulierte Beiträge in „unsere“ Zeitungen gelangen. Dazu gehören solche, die Hitlers „Jedem das Seine“ in einem Atemzug mit dem preußischen Wahlspruch „Suum cuique“ nennen. Es ist an der Zeit, die an KZ-Tore angebrachte Perversion vom usprünglichen Sinn des Spruchs deutlich zu unterscheiden und nicht Friedrich I. oder Diejenigen, die sich darauf berufen für diese perfide Sinnentstellung verantwortlich zu machen!
In den Zitaten aus der beiliegenden Kopie der Statuten sind die Pflichten der Ordensleute festgeschrieben. Die betreffenden Passagen lauten (Hervorhebungen von mir):
Auf Seite 5 wird erläutert, wofür der Adler als Sinnbild steht:
„Hierzu hat Uns der Orden vom Schwartzen oder dem Preußischen Adler […] sehr beqvem gedaucht: […] weilen Er ein König des Geflügels / und ein Sinnebild der Gerechtigkeit ist […].“
Auf Seite 6f. wird ausgeführt, was die Devise „Suum cuique“ bedeutet:
„Und als ein Bild der Gerechtigkeit zeiget er eben den Endzweck Unseres Reiches und Ordens an / und worauf beydes abzielet; nemlich Recht und Gerechtigkeit zu üben / und jedweden das Seine zu geben; Welches desto deutlicher auszudrucken / Wir dem Adler in der einen Klaue einen Lorbeer-Krantz / in der andern Donner-Keile / und über dem Haupt den Spruch: SUUM CUIQUE zur Uberschrifft verordnet:
Mit dem Krantze die Gerechtigkeit der Belohnungen / mit dem Donner-Keilen die Gerechtigkeit der Straffen / und mit dem SUUM CUIQUE die allgemeine Unpartheilichkeit anzudeuten / nach welcher nicht nuir einem und dem andern; sondern allen durchgehends und einem jedweden nach Verdienstendas Seine geleistet werden sollte.“
Und zum zur Sonne auffliegenden Adler, dem Motiv der Turmwetterfahne der Garnisonkirche, heißt es S. 7f.:
„Zu geschweigen / daß weilen der Adler / wie bekandt / allezeit in die Sonne zu sehen pfleget / und nach nichts geringem noch niedrigen trachtet / Er mit diesen Eigenschaften Uns auch im Geistlichem zum Sinnbilde dienen und anzeigen kan: Wie Wir und Unsere Ritter Unsere Zuversicht und Vertrauen eintzig und allein zu GOtt dem Allerhöchsten erheben / und durch das SUUM CUIQUE nicht allein den Menschen was den Menschen gehöret; sondern auch selbst dem Allerhöchsten das Sein / und GOtt was GOttes ist zu geben / Uns miteinander verbunden; nemlich zu einer Pflicht die Wir Unseren Rittern vor allen andern Pflichten auferlegt und angepriesen haben wollen.“
Leider sind diese Ziele, wie wir wissen, zwar in der Praxis nicht immer angewandt worden, aber waren sie deshalb falsch?