Video zu Pressekonferenz des MWFK Brandenburg zum Synagogenneubau

Veröffentlicht in: Allgemein | 0

Ministerin Schüle informiert mit Partnern über die weitere Entwicklung der Synagoge Potsdam

Wann: Freitag, 24. April, 12.00 Uhr

Wo: Staatskanzlei, Pressefoyer, Blaue Wand, Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam

Was: Kulturministerin Manja Schüle informiert gemeinsam mit Vertretern der beiden jüdischen Gemeinden in Potsdam Ud Joffe und Evgeni Kutikow, Oberbürgermeister Mike Schubert und dem Berliner Architekt Jost Haberland über die weitere Entwicklung der Synagoge Potsdam.

Hier der Link zum Video der Pressekonferenz des MWFK des Landes Brandenburg am 24.4.2020 zum Weiterbau der Synagoge für alle die nicht dabei sein konnten.

Pressemitteilung Nr. 81 des MWFK

Stadtkanal: Hasso Plattner will helfen.

Veröffentlicht in: Allgemein, Stadtkanal | 0

„Ja, ich würde dem Oberbürgermeister bei der Wiedergewinnung des Stadtkanals helfen“, so versprach Hasso Plattner es beim PNN Interview vom 20.2.2020 mit ihm.

Stadtkanal Breite Brücke

Damit spricht er wieder einmal vielen Freundinnen und Freunden unserer Stadt aus dem Herzen. Bedarf es nun noch weiteren Aufschiebens, Abwägungen oder Zauderns?

Seit seinem Amtsantritt hat Oberbürgermeister Mike Schubert den Stadtkanal und seine Rückgewinnung als sein zentrales Projekt erkoren. Nun könnte es endlich losgehen. Seit 10 Jahren liegt das fertige Projekt ausführungsreif in der Schublade. Von der Kellertorbrücke bis zur Berliner Straße ist alles geplant und abgestimmt samt Brücke und Uferbefestigungen. Keine Leitungsquerungen mehr, lediglich die inzwischen abgelaufenen Genehmigungen müssten neu erteilt werden. Damit auch frisches Havelwasser im Stadtkanal fließen, kann ist das zugehörige Pumpwerk auch bereits fertig installiert. So wäre weiteres Thema praktisch nebenbei gelöst – der Kanalsprint.

„Am Mute hängt der Erfolg“, sagte einst Fontane.

Stadkanal Teilstück geflutet

Seien Sie mutig Herr Schubert! Schlagen Sie ein, in die gereichte Hand! Die Aussichten sind glänzend. Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich Politiker, die beherzt voran schreiten. Am Minsk wurde auch der jahrelange Stillstand durch die Initiative von Herrn Plattner beendet. Warum nicht auch am Stadtkanal? Seine Hilfe würde auch ein deutschlandweites Zeichen setzen für die Wiederbelebung des bürgerschaftlichen Engagements zur Verwirklichung dieses Potsdamer Traumes. Es wird noch der Hilfe vieler bedürfen!

Danke Herr Plattner für dieses Angebot. Potsdam kann sich glücklich schätzen.

Henning Krentz, Potsdam Leserbrief an PNN und MAZ

…….und Tschüss Rechenzentrum

Und wieder einmal kommen aus verschiedenen Ecken Vorschläge zum Erhalt des Rechenzentrums,
obwohl die SVV gerade die Anhandvergabe des Kunst- und KreativQuartiers am Langen Stall als Ersatzbau
für die Künstler an den Bieter Glockenweiß GmbH beschlossen hat.

Ja, es wird so getan, als wenn es das KKQ Projekt gar nicht existiert!
Nach der Anhörung im Hauptausschuss zum Kirchenschiff versteigt sich der Oberbürgermeister Mike Schubert sogar in seinem Vorschlag zur Weiterentwicklung des Quartiers in der Behauptung: Ziel müsse der Erhalt des Rechenzentrums sein.

Deshalb wollen wir zu den Träumereien eines Erhalts des abbruchreifen Rechenzentrums mal die Fakten gegenüberstellen.

TEIL I:            Rechtliche Problematik:
Dem gesamten Quartier mit Plantage Garnisonkirche und ehemalige Feuerwehrwache liegt der
Bebauungsplan Nr. 1 „ Neuer Markt/Plantage“ aus 2014/2015 zugrunde.

Bebauungsplan Nr. 1 Neuer Markt/Plantage

Anlass und Ziel des Bebauungsplanes Nr. 1 ist eine durchgreifende städtebaulich-nutzungsstrukturelle Neuordnung im Sinne der Wahrung und Wiedergewinnung des historischen Stadtgrundrisses im Planungsgebiet. Dementsprechend Abriss und Beseitigung des DDR-Rechenzentrums und Wiederaufbau der Garnisonkirche mit Turm und Kirchenschiff.

Somit sind Abweichung von den Festlegungen des Bebauungsplanes nach § 31 Bau-Gesetzbuch nicht möglich,
weil ein wie auch immer gearteter Erhalt des RZ diesem Planungsziel entgegenstehen würde.

Es bliebe nur eine Änderung des Bebauungsplanes, über die es mit Sicherheit aufgrund von Einsprüchen und Einlegen von Rechtmitteln der Nachbarn zu erheblichen Zeitverzögerungen der Neubebauung des gesamten Quartieres, nicht nur des Rechenzentrums, kommen würde. Die langjährigen gerichtlichen Auseinandersetzungen um den Bebauungsplan Uferweg Griebnitzsee lassen grüßen!

Hinzu kommen die Verpflichtungen der Stadt aus dem Vertrag mit der Stiftung Garnisonkirche über den Erhalt des RZ, bei dem nach langen und gründlichen Diskussionen in Potsdam parteiübergreifend der Kompromiss errungen worden war, dass Künstler und Kreative das abbruchreife RZ für über acht Jahre zu Sonderkonditionen als Übergangsquartier nutzen können.

Nicht zu vergessen die Subventionen von bisher knapp 1.000.000 € aus dem Haushalt der LHP, um das RZ
bau- und brandschutztechnisch nur funktionserhaltend zu ertüchtigen. Das wird auch noch nicht das Ende bis 2023 sein!

Auch diese Idee, das Gebäude eines sanierten RZ auf den städtischen Grundstücksteil zu beschränken und das Grundstück der Stiftung gewissermaßen herauszuschneiden, ist immer wieder an die Stadt herangetragen worden – leider in Unkenntnis der Abstandsflächen bzw. der Feuerwehrumfahrten, die bauordnungsrechtlich hier zu beachten sind.

Und auch nicht zu vergessen, der Stadtkanal, dessen Weiterbau der Teil des RZ an der Dortustraße im Wege steht.

TEIL II:          Wirtschaftlichkeit und Verschwendung von Steuergeldern

Selbst wenn nach vielen Jahren der Bebauungsplan geändert worden würde, bleibt da noch die Frage der Wirtschaftlichkeit des Erhalts und der notwendigen Sanierung des RZ gegenüber der Alternative als zweiter Teil des Kompromisses, dass ein neues Kunst- und KreativQuartier direkt östlich der Garnisonkirche hinter dem Portal des Langen Stalls auf dem Areal der Alten Feuerwache entstehen soll.

Für beide Varianten gibt es inzwischen verlässliche Zahlen:

  1. Gutachten von der Berliner Belius GmbH im Auftrag der Pro Potsdam GmbH, die für einen Kompletterhalt des RZ, der aus den obengenannten rechtlichen Gründen nur theoretisch möglich ist, Sanierungskosten von 10,65 Mio. € errechnet hat.

    Sanierung würde auch immer bedeuten, dass man zumindest übergangsweise Räume für die Künstler und Kreativen benötigen würde, denn eine Sanierung des DDR-Baus bei laufendem Betrieb wäre vermutlich nur sehr eingeschränkt möglich.        

    Die Kaltmiete vor Ort würde bei einem theoretischen Kompletterhalt des RZ auf Werte zwischen 10,27 bis 12,63 Euro pro Quadratmeter steigen. Dem Erhalt müsste die Stiftung Garnisonkirche aber zustimmen.         

    Ein teilweiser Rückbau würde je nach Variante zwischen 7,3 und 8,7 Mio. € Sanierung kosten, aber zur Deckung dieser geschätzten Kosten mit weniger vermietbarer Fläche eine deutliche Steigerung der Nettokaltmiete auf 15 € bis 24 € pro Quadratmeter bedeuten.

2. Bau des KKQ durch den privaten Investor Glockenweiß GmbH, der am
29. Januar 2020 mit Mehrheitsbeschluss die Anhandvergabe des
Grundstückes für sein Angebot eines „Creative Villages“ als KKQ mit
einer Nutzfläche für die Künstler und Kreativen von 7.640 m² anstelle
der heutigen 5.000 m² Nutzfläche im RZ.

Entwurf Glockenweiß GmbH

Dafür muss Glockenweiß bei endgültigem Zuschlag ein Kaufpreis für
das Grundstück von 10,35 Mio. € an die Stadt zahlen!
Dieser Grundstückspreis errechnet sich auf Grund eines Festpreises
von 488 €/m² bebaubarer Geschossfläche von 21.200 m².
Dieser Festpreis für das Grundstück ist vorgegeben und
subventioniert die Nettokaltmiete von 9,00 €/m², die für 20 Jahre
garantiert ist und die im Grundbuch abgesichert wird.

Im Vergleich der beiden Varianten zeigt sich:

Der Erhalt und die notwendige Sanierung des Rechenzentrums         
kostet der Stadt mindesten 10,65 Mio. €. 

Der Neubau eines Kunst- und KreativQuartiers mit Nutzung durch die Künstler und Kreativen in der Mitte unserer Stadt, bringt der Stadt eine Einnahme von 10,35 Mio. €.

Tschüss Rechenzentrum!

Willkommen Kunst- und KreativQuartier!

Abriss Rechnerhalle 1. Stufe Rechenzentrum

Kommentar zur Anhörung vor dem Hauptausschuss zum Thema Garnisonkirchenschiff

von Barbara Kuster

Der Oberbürgermeister der Stadt Potsdam initiierte vor kurzem eine Anhörung verschiedenster Stimmen zum Kirchenschiff der Garnisonkirche.

Die Quintessenz sollte und soll jetzt laut Zeitungsberichten die Grundlage seines Handelns sein. 

So weit so gut – diese Anhörung jedoch hinterließ bei vielen einen faden Geschmack. Denn wer dabei war, dem wurde bald klar, dass es sich nur um eine Anhäufung gleichgeschalteter, interessengesteuerter, stark vernetzter Gruppen handelte, die allesamt Garnisonkirchen Gegner waren.

Video des Livestreams der Ausserordentlichen Sitzung des Hauptausschusses zum Anhörungsverfahren Garnisonkirche am 24.1.20120.

Foto PNN Andreas Klaer

Auch gut, das ist legitim in einer Demokratie, dass man sich vernetzt.

Nur, wo blieb die Ausgewogenheit der Vortragenden? Es waren geladen für einen 5 Minuten Beitrag:

Die Nächsten, BI Potsdam ohne Garnisonkirche, Antimilitaristischer Förderverein, Rechenzentrum, Für e. V., Stadtjugendring – alles Gegner der Garnisonkirche, die sogar teilweise für den Abriss des Turmes votierten. Dazu der Kirchenkreis, der kein Schiff wollte, der Förderverein Garnisonkirche und die Stiftung der Garnisonkirche, die sich beide auffallend bedeckt hielten.

Einzig und allein Mitteschön stand zum originalen Kirchenschiff und hatte dafür auch schon genaue Vorstellung zur Nutzung eingereicht.

Das man bei dieser Mischung den Kürzeren zieht war klar.

Man sollte sich mal fragen, warum man nicht andere Gruppierungen eingeladen hatte, die auch ganz nah am Thema dran sind. Zum Beispiel die Vereine zum Stadtkanal. Die hätten nämlich, bliebe das Rechenzentrum stehen, was ja ausgemachtes Ziel der gegnerischen Parteien war, enorme Schwierigkeiten irgendwann das Kanalbett da wieder lang zuführen. Warum wurde nicht die BI Plantage, die sich mit dem unmittelbaren Umfeld befasst eingeladen Wo blieb das Bündnis Potsdamer Mitte?  Wo blieb die Nagelkreuz Gemeinde mit ihren 130 Mitgliedern? Sie alle wurden nicht eingeladen!

Nein, dafür durften die NÄCHSTEN ihr Statement abgeben, eine Gemeinde, die nicht mal 10 Mitglieder zählt.

Es wurde schwerpunktartig über geschichtliche Verstrickungen geredet und die Garnisonkirche als “gotteslästerliche Bude“ bezeichnet. Kein einziges Wort über den neuen geplanten Inhalt, Schönheit oder gar Stadtgestaltung!

Alles in allem war es für mich kein Fundament für eine reelle Einschätzung der Gemengelage zu diesem Thema in Potsdam.
Ich fand es gespenstisch und grotesk!