Horst Prietz Erster Vorsitzender des Kulturausschusses der Potsdamer SVV nach der Wiedervereinigung
Als „La Fenice“ 1996 abbrannte, waren sich alle einig und einer
verkündete es am nächsten Tag: “Sie wird, wie sie war, wiederaufgebaut“. Damit
wurde jahrelangem Debattieren wie hier in Potsdam um das Wie, Wann, Wieso
überhaupt und wenn schon, dann zeitgenössisch – also modernistisch verbrämt und
verfälscht – kein Nährboden gegeben.
Die Venezianer und die Kulturwelt hatten sich verstanden, das
berühmte Opernhaus sollte, wie es war, wieder aufgebaut werden und so entstand
es wie Phönix aus der Asche.
Aber welche Peinlichkeiten erleben wir in Potsdam, wenn es um die
Garnisonkirche geht – hier wird immer wieder von neuem palavert und das
mitunter bis hinein in die kontraproduktiven Niederungen. Dabei ist zu
erkennen, dass die Gegner einfach nicht fähig sind den nationalistischen
Ballast von dieser architektonisch wunderschönen Kirche abzuwerfen und Potsdams
Genesung als geschichtliches Ganzes frohgemut entgegen zu sehen. Und denen, die
da sagen das Rechenzentrum sei ihnen lieber sei ins Buch geschrieben was der
Ministerpräsident Dietmar Woidke in seiner Trauerrede zu Manfred Stolpe sagte:
“Die Denkmale sind die Zeugen unserer Landesgeschichte”. Solche Worte künden
von Verantwortung auch für unser Potsdam. Und die Willenserklärung der
Stadtverordneten zum Wiederaufbau war genau von diesem Geist getragen.
Übrigens: beim Stadtschloss war die Diskussion nicht viel anders
und heute spazieren die ehemaligen Gegner mit ihrem Besuch hierher, um es ihm
zu zeigen, auch das Barberini, weil sie wissen, dass Potsdam nicht von der
belanglosen Architektur der Bauten der Neuzeit partizipiert, sondern wie
anderswo auf der Welt auch von denen der Geschichte, also unserem Erbe.
Und das sei denen aus der Subkultur ebenfalls verdeutlicht: es
geht ihnen in Potsdam nur gut, weil es Potsdam gut geht und es geht Potsdam nur
gut, weil es eben von seiner kulturellen und architektonischen Pracht
partizipiert und Menschen von nah und fern anzieht, selbst Wissenschafts- und
Wirtschaftsunternehmen/Institute siedelten sich in jüngere Zeit an, weil sie Potsdam
aus diesem Grund präferieren – so kommt Geld in die Stadt, das eben auch den
vielen Künstlern als Zuwendung zur Verfügung gestellt werden kann – ohne die
Ausstrahlung Potsdams wäre es “dünner”!
Und keiner will über diesen für Potsdam peinlichen Streit
begreifen, wie sehr das worüber in letzter Zeit und eigentlich immer wieder
hemmungslos und selbstdarstellerisch palavert wird, Teil unseres Kulturerbes
ist, welcher Anspruch auf eine unverfälschte Darstellung hat. Niemand erwartet,
dass sich jeder vor unserer Geschichte verneigt, zumal viele von uns diese auch
zum großen Teil leidvoll erfahren haben, aber für unser schönes Potsdam sollte
man fähig sein Größe zu zeigen, Größe die für kulturellen Leistungen, die einer
Kulturstadt würdig sind.
Oh, ihr Venezianer, ihr habt La Fenice in acht Jahren wieder
aufgebaut – hier dagegen palaverte man schon vor euch und jetzt noch immer.
Auch ihr Dresdner habt eure Frauenkirche mit Vernunft und Fleiß
wiederaufgebaut.
Kann denn niemand in Potsdam über seinen Schatten springen und für
diese im Krieg so verwundete Stadt ein aus der Vernunft geborenes Zeichen des
Aufeinander Zugehens setzen, damit unser aller Kulturerbe, welches Teil des
europäischen Kulturgutes ist, seine weitere Genesung erfährt.
Als ich den Wiederaufbau der Garnisonkirche, des Stadtschlosses –
also des historisch sensiblen Altstadtbereiches – thematisierte und
fraktionsübergreifend die Willenserklärung zum Wiederaufbau 1991 demokratisch
beschlossen wurde, sprach niemand von einer halben Kirche, also es wurde nichts
von Änderungen am Baukörper, auch nicht an der Turmspitze zum Bestandteil der
Bekundung, weil klar war, dass ein Kulturerbe auch nicht in Teilen verändert
werden darf. Dabei handelten wir in historischer Verantwortung in der Gegenwart
für die Zukunft dieser Stadt.
Ach mein Potsdam, schon die aufs Papier gebrachten sieben Buchstaben unseres Stadtnamens lösen etwas aus, Euphorie und Beklemmung. So als würde ich nach langer Reise heimkehren, voll von Neugier, Heimweh und unheilvoller Vorahnung, während ich das Ortseingangsschild passiere.
43 Jahre lebe ich nun hier, geboren in Babelsberg, aufgewachsen in Potsdam West. Die etwa einjährige Unterbrechung, mit Wohnsitz in Berlin, kehre ich mal unter den Teppich – weil ich sie, mehrheitlich in der Bahn oder im Auto sitzend, auf dem Weg nach Potsdam verbracht habe.
Wenn ich mit Freunden die Welt erkundete, die außerhalb dieser Stadt lag, verbrachten wir dort, in der Fremde, ganze Stunden in der geteilten Erinnerung an den Geruch der Havel, an Parkspaziergänge und an wilde Nächte, befeuert von der Musik unserer Subkultur. Was für eine Stadt! Sie durfte sogar ein bisschen „piefg“ sein. Unaufgeregt, weder Architektur noch Egos kratzten an den Wolken, keine von diesen gestressten Metropolen.
Erstaunlich, wie viele meiner engsten Freundinnen und Freunde tatsächlich hiergeblieben sind oder wieder hierher zurückkehrten. Wir suchten und wir brauchten uns und darüber hinaus etwas, das sich nur hier auf dem Kopfsteinpflaster, in den Hinterhöfen, Kneipen, Gewässern, in der Sprache, im Zusammenwirken der Menschen finden ließ.
Nun leben wir in einer boomenden „City“! Wandel und Veränderung gehören zum Leben, auch zum städtischen. Aber es lebt sich weitaus besser, wenn sich das Gefühl einstellt, dass wir den Wandel mitgestalten können. Das Gefühl ist mir persönlich abhandengekommen! Es weicht eher einer Existenzangst und der Frage: Wie soll ich mir das Leben in dieser, meiner Stadt finanzieren? Wann spuckt mich der besagte Wandel aus?
Der Abriss der Fachhochschule (FH) Am Alten Markt, die Rekonstruktion der dortigen „Guten Stube“ und die wahrscheinlicher werdende Fertigstellung des Garnisonkirchenturms, sind Teil eines sich immer stärker manifestierenden Potsdams – aus dem ich mich ausgestoßen fühle! Denn es blockiert in einer sich verdichtenden und enger werdenden Stadt andere Energien mit finanziell weniger gut aufgestellten Lebensentwürfen. Die geografische Nähe von Rechenzentrum (RZ) und erstarkendem Garnisonkirchenturm legen dafür Zeugnis ab! Wie zwei Tiere umlauern sich diese Gebilde – das eine ist ein vom Abriss bedrohtes halbes Haus – das andere, ein im Aufbau befindlicher halber Turm. Und während das eine auch dank seiner teils prominenten Fürsprecher immer mehr erstarkt und offensichtlich die Deutungshoheit über Niveau, das kulturelle Erbe und eine sogenannte historische Verantwortung anstrebt – verliert das andere an Vitalität und Raum! Was ist (eine) unsere Stadt? Eine Marke, die fast ausschließlich nach wirtschaftlichen und historisch-ästhetischen Maßstäben betrachtet wird, mit hochpreisigen Immobilien in einer hochpreisigen Kulisse?
Ist dieser Wandel nicht nur geduldet, sondern sogar gewünscht? Ist Kultur und Schönheit wieder ein Privileg, das sich eben nicht jeder leisten kann und soll? Haben schlussendlich doch die „Realos“ in der Politik und unseren Köpfen gewonnen, ist unsere soziale Fantasie soweit amputiert, dass sich das „Malen nach Zahlen“ in fast allen Lebensbereichen durchsetzt, auch in unserer Stadt?
Die Aktivisten für einen Erhalt der FH bzw. die FH-Befürworter werden gerne als Minderheit dargestellt – was für die Aktivisten wahrscheinlich traurigerweise auch zutrifft. Aber ich glaube nicht, dass es in Potsdam eine Minderheit ist, die das Wegradieren der letzten funktionalen innerstädtischen Ost-Moderne-Architektur zugunsten einer „schönen alten Welt“ skeptisch betrachtet! Die meisten haben nur schon resigniert und/oder sind zu gefangen im Hamsterrad aus Arbeit und Stress, um sich ihren Lebensstandard hier zu halten, als noch Engagement zu zeigen. Und doch passiert etwas in den Menschen! Im Zusammenspiel mit den nach 30 Jahren Mauerfall fast fertig sortierten Besitzverhältnissen, von denen viele Potsdamer wahrscheinlich eher weniger profitieren, kommt ein „Trotz“ auf! Längst sind die FH und das RZ auch zu Trutzburgen, zu Symbolen geworden gegen diese Entwicklung, die die leisen kritischen Stimmen seiner Eingeborenen nicht mehr hören kann. Eine gesunde Stadt ist ein Biotop, verdichtete Vielschichtigkeit. Das Flair einer Stadt machen neben der Fassade auch die mannigfaltigen Beziehungen und Netzwerke unterschiedlichster Akteure aus! Dafür braucht es Lücken, Nischen – bezahlbaren Wohnraum und kreative Begegnungsstätten. Das hält unter anderem die viel beschworene und wichtige Stadt und Zivilgesellschaft zusammen!
Meine Fantasie ist noch nicht in Gänze versiegt! Ich kann mir als friedensliebender Barde das Rechenzentrum auch immer noch ganz gut ohne Garnisonkirche vorstellen – und male hier deshalb mal mein persönliches Zukunftsszenario:
Meine Fantasie ist noch nicht in Gänze versiegt! Ich kann mir als
friedensliebender Barde das Rechenzentrum auch immer noch ganz gut ohne
Garnisonkirche vorstellen – und male hier deshalb mal mein persönliches
Zukunftsszenario:
Die
verschiedenen Befürworter des Wiederaufbaus der Garnisonkirche,
darunter Vertreter aus Politik, der Bürgerinitiative Mitteschön, sowie
einige prominente Potsdamer gestehen sich ihren Irrtum ein, und finden
sich zeitnah zu einer christlichen Zeit auf der Baustelle „Breite Straße
7“ ein, um in völliger Demut den begonnenen Turm Stein für Stein
wieder abzutragen. Ich bin mir sicher – hierbei gehen ihnen zahlreiche
Potsdamer hilfreich und unentgeltlich zur Hand, ebenfalls in stiller
Demut, weil sie den Baubeginn dieser „gotteslästerlichen Bude“(Christoph
Dieckmann) nicht verhindert haben! Die Hälfte des wiederverwertbaren
Baumaterials wird für den Bau eines Proberaumhauses in Potsdam
zurückgelegt und von der anderen Hälfte errichten wir dann an selbiger
Stelle gemeinsam einen wahren Friedenstempel, der allen Menschen und
Religionen offen steht und sich selbstredend in seiner Architektur viel
kleiner und bescheidener vor dem nun wieder frei atmenden Rechenzentrum
verneigt! Eine hiesige Steinmetz-Firma wird beauftragt, eine
lebensgroße Statue von John Lennon mit Gitarre davor zu platzieren. Und
um den regionalen Bezug nicht zu verlieren, sollte noch eine
Stein-Tafel mit den letzten Worten des Romans „Heeresbericht“ von dem in
Potsdam seinerzeit lebenden Schriftsteller Edlef Köppen prominent
platziert werden. Dessen Protagonist sagt, nachdem er, wie der Autor
selbst, die Hölle des Krieges erlebt hat, und nun in einer Nervenstation
sitzt, nur noch einen Satz: „Es ist ja immer noch Krieg – leckt mich am
Arsch!“
Der
AFD wird mit dieser Aktion zumindest im Städtischen Raum ebenfalls der
Boden entzogen – weil sich viele Menschen ihrer Stadt nicht mehr so
entfremdet fühlen und so erst gar nicht in die Versuchung kommen, den
falschen Propheten von „Über-Ich“ und Heimat hinterher zu rennen. Nach
der wenig pompösen aber feierlichen Einweihung des Tempels ziehen alle
ins RZ, wo wir bei einer Tasse Tee gemeinsam überlegen, wie und wo wir
mit genau derselben Energie in Potsdam weiter machen!
Klingt doch eigentlich ganz schön oder?! Herzlichst – ihr Christian Näthe
Ach lieber Christian Näthe, ich habe zwar eine andere
Meinung als Sie, aber so ungleich sind wir eigentlich gar nicht.
Beide sind wir Künstler und beide lieben wir unsere Stadt.
Das, was Sie als Verlust in Ihrem Beitrag fühlen, habe ich auch gefühlt, als
die eigentliche Mitte der Stadt Potsdam verschwand und mit belanglosen Bauten
überbaut wurde. Ich war damals neun Jahre alt und musste mit ansehen, wie die
Abrissbirnen die Ruine des Stadtschlosses zertrümmerten, obwohl es schon
Planungen zum Wiederaufbau gab.
Später lagen die Trümmerhaufen der Garnisonkirche neben
unserem Haus und die eigentliche Höhendominante fehlte schmerzlich im
Stadtbild. Meine Straße wurde abgerissen, inklusive
meines Elternhauses, Urbanität verschwand! Der Fleischer, der Drogist, der
Friseur, Frau Schubert mit ihrem Eisladen und die Gaststätte zum Glockenspiel
waren nicht mehr. Statt wunderschöner Häuser nur noch Beton – DDR-Zeit!
Autoverkehr beherrschte alles, die einstige Prachtstraße von Potsdam hatte sich
aufgelöst. Die City von Potsdam wurde die Brandenburger Straße. Viele
Nachgeborene, wie auch Sie, kennen es nicht anders und empfinden es als
Verlust, wenn jetzt DDR-Bauten verschwinden, die Ihre Jugend begleiteten.
Ich kann das alles sehr gut nachempfinden und Ihr Lied hat
mich schon gerührt. Eines sollte man aber dabei bedenken: Der Alte Markt und
die Garnisonkirche haben eine viel längere Geschichte als die momentan
umkämpften Bauten. Sie waren Wahrzeichen der Stadt und haben sich tief in das
gesellschaftliche Gedächtnis gegraben, Initialbauten, Zeichen unserer
Stadtgeschichte und darüber hinaus weltweit bekannt. In welchem Geschichtsbuch
steht das Rechenzentrum?
Ihre „Trutzburgen“, Fachhochschule und Rechenzentrum, sind
nun nicht unbedingt architektonische Glanzleistungen, die es zu bewahren gilt.
Dass damit alle DDR-Architektur aus unserer Innenstadt verschwindet, ist nun
wirklich übertrieben.
Ein ganzes Viertel gibt es davon unmittelbar hinter dem
Alten Rathaus. Die Bibliothek steht, leider nicht mehr ganz original, am Platz
der Einheit. Um den alten Verbinder am Potsdam Museum hat sich Mitteschön
bemüht und er ist halbwegs erhalten worden. Hinter dem Stadtschloss ragt das
Mercure hoch und dominant in den Himmel, dahinter wird das Minsk wiederbelebt
und in Sichtweite sieht man die DDR-Hochhäuser stehen, zu ihren Füßen die
Seerose, die das Havelufer säumt. Wenn man das ins Verhältnis setzt, ist sehr
viel von diesen wenigen 40 Jahren noch da und wird bleiben.
Aber, wie ich Ihrem Text entnehme, ist es wohl ein Gefühl
der Verdrängung, das Sie empfinden. Die Angst vor Vertreibung von
selbstverständlich altfrequentierten Räumen. Das empfinde ich als Jammern auf
hohem Niveau.
Ich bitte Sie, wo „spuckt Sie den der Wandel aus“, wie Sie
schreiben? Wird nicht alles getan, dass die Künstler in der Innenstadt bleiben
können? Warum freuen Sie sich nicht einfach auf das neue Kreativzentrum an der
Plantage? Vertreibung sieht anders aus. Ein ganzer Komplex für Künstler soll da
entstehen. Die Ausschreibung der Stadt ist wieder einmal in Ihrem Sinne so
gehalten, dass die Mieten moderat bleiben werden und die Bedingungen bei Weitem
besser sind als im maroden Rechenzentrum. Würde hier saniert, so wurde erst
letztens festgestellt, könnten Sie die Mieten sicherlich nicht mehr bezahlen.
Und bitte, verschließen Sie Ihre Augen nicht davor, dass es
viele Bürger gibt, die in der Stadtmitte leben und arbeiten und dabei sehr viel
höhere Mieten zahlen müssen. Die Stadt hat erarbeitete Steuergelder dieser
Bürger in das Rechenzentrum gesteckt, um den Künstlern die Möglichkeit der
Bleibe bis Ende 2023 zu ermöglichen.
Was die Kirche betrifft, viele Potsdamer freuen sich darauf
und folgen begeistert dem Aufbau, der nicht nur städtische, sondern auch
nationale Bedeutung besitzt. Die Diskussionen über den Wiederaufbau zeigen doch
jetzt schon, wie wichtig dieser Ort ist. Und schon jetzt wird in der
Nagelkreuzkapelle hochkarätige internationale Friedensarbeit geleistet!
Lassen Sie sich doch einfach mal auf ein Miteinander ein,
wie es schon einige Künstler des Rechenzentrums tun, die in der Kirche im
Frühjahr eine Ausstellung gestalten.
Lieber Christian Näthe, auch ich habe eine Vision:
Das neue Kreativzentrum wird an der Plantage ein Teil der
neuen Kulturmeile sein. Vielleicht sogar in Kooperation mit der Garnisonkirche.
Ja, vielleicht lässt sich der Fries des Rechenzentrums genau da aufstellen, wo
er heute steht und umfasst eine Fläche, die man mit Veranstaltungen füllen
könnte. Durch die Besucherströme wird auch den Künstlern eine Möglichkeit
erschlossen, ihre Kunst besser zu verkaufen. Vielleicht nutzt man da auch die
Freifläche auf der Plantage!
Es ist eine enorme und spannende Möglichkeit, die sich hier
für die Künstler der Stadt auftut und an der auch Sie teilhaben können. Zu
DDR-Zeiten haben wir von so etwas geträumt! Meine Band hat sich in Kellern und
alten Garagen zum Proben zusammengefunden. Ich kann sie nur auffordern, daran mitzuwirken.
Vertrauen Sie auf die Zukunft, so schlecht wird die nämlich nicht. Zeigen Sie
mir eine Stadt, die ihren Künstlern so etwas Großartiges in der Stadtmitte
bietet, ich wüsste keine.
Wir nehmen Abschied von Herbert Posmyk, der am 20.
Oktober 2019 im Alter von 90 Jahren gestorben ist.
Fotograf Herbert Posmyk
Er hatte ein Auge für die Schönheit, auch für die Schönheit
des Vergangenen, die er als Baumensch (wie er sich selbst bezeichnete) in der
teilweise zerstörten oder stark beschädigten Potsdamer Architektur und
Ruinenlandschaft sehen konnte.
Stadtschloss Kalender von 2013
Bescheiden und eher still kennen wir ihn, gleichzeitig auch
sehr mutig. 1953 fotografierte er die Ruinen in Potsdam, insbesondere das
Stadtschloss und die Potsdamer Mitte.
Dabei versuchte die Stasi, ihm den Fotoapparat zu
entreißen, was glücklicherweise nicht gelang.
Herbert Posmyk Einführung zum Stadtschlosskalender 2013
So gibt es ein bleibendes Werk von ihm: seltene,
künstlerisch sehr wertvolle Farbaufnahmen aus dieser Zeit, die dokumentieren,
wie Potsdam noch Jahre nach der Bombardierung am 14. April 1945 aussah.
Seine Bilder haben dazu beigetragen, das Verständnis für
Stadtgeschichte und Architektur zu wecken und den Stadtraum
atmosphärisch wahrzunehmen.
An einigen Orten in Potsdam ist seine Sehnsucht nach
Wiederaufbau in Erfüllung gegangen, was auch sein bleibendes Verdienst
ist.
Mitteschön fordert eine Bürgerbeteiligung zur Beibehaltung der historischen Namen in der Potsdamer Mitte. Verdiente Frauen mit Straßennamen an zentraler Stelle im Quartier an der Langen Brücke ehren.
(Potsdam)
– Mit großem Aplomb stürmt die neue rot-rot-grüne Rathauskooperation in
Potsdam, unterstützt von Teilen der CDU, zur Umsetzung ihres ersten politischen
Projektes: der Umbenennung von drei Altstadtstraßen im ältesten, mittelalterlichen
Teil der Landeshauptstadt, rund um das neuerbaute Stadtschloß, das heute den
brandenburgischen Landtag beherbergt.
Schloßstraße mit Blick auf Obelisk
Die drei Altstadtstraßen Schloßstraße (seit 1660), Schwertfegerstraße (seit 1726, nach der Degenmacherinnnung) und Kaiser- oder Kayserstraße (seit 1730 „Kaysers Gäßchen“ nach dem dort bekannten Bäckermeister) sind für die große Mehrheit des Kulturausschusses der SVV und die Stadtverwaltung schlicht „neuzubenennende Straßen“ wie in einem Neubaugebiet am Stadtrand beispielsweise am Bornstedter Feld oder in Krampnitz. Eine Öffentlichkeits- oder Bürgerbeteiligung ist „bei Straßenneubenennungen mangels [betroffener] Anwohner nicht üblich bzw. auch gar nicht möglich“ (Stadtverwaltung), und da ficht es das neue politische Bündnis nicht an, daß diese Straßennamen eine bis zu 350jährige Geschichte aufweisen, durchgängig als öffentliche Wegeverbindungen genutzt wurden und jetzt nur baulich „wiederentstehen[1]“. Selbst den Furor des sozialistischen Stadtumbaus mit der Überbauung des mittelalterlichen Gründungskerns der Stadt durch das Institut für Lehrerbildung „Rosa Luxemburg“, dessen Gebäude nach 1990 von zwei Fakultäten der Fachhochschule genutzt wurden, hatte die Schwerfegerstraße als Passage überstanden. Auch am Staudenhof bot die ehemalige Kayserstraße noch immer den kürzesten Weg vom Alten Markt in das Geschäftszentrum Potsdams an der Brandenburger Straße. [1] Antrag der Stadtverwaltung zum Kulturausschuß der SVV am 14.2.2019
Potsdam soll weiblicher werden Als Hauptziel der Umbenennungen der Straßen wird von der Politik angegeben, daß „die Potsdamer Mitte weiblicher werden“[1] solle. Die neuen Straßennamen – durchgängig mit Bezug zur nationalsozialistischen Verfolgung andersdenkendender Potsdamerinnen und mit überraschend ausgewogenem parteipolitischem Hintergrund von der CDU bis zur SED – sollen „die Lebensleistung von Frauen würdigen“. Deshalb seien die langjährige Vorsitzende der israelitischen Frauengemeinde, Anna Zielenziger, die CDU-Mitbegründerin Erika Wolf und die SPD-Politikerin Anna Flügge, die nach der Zwangsvereinigung mit der KPD noch fast 20 Jahre lang in der SED-Politik gemacht hat[2], die geeigneten Namen das „kollektive Gedächtnis“ zu schulen. Kein Wunder, daß diese parteiquotierte Personenwahl im Kulturausschuß der SVV die einhellige Zustimmung der Fraktionen von den Anderen über die Linken und die SPD bis zur CDU bekam, eine wahrhaft große „Große Koalition“.
[1] Sascha Krämer, Linkspartei, am 27.9.2019 in den PNN [2] Noch 2001 hatten sich die Sozialdemokraten der Ehrung ihres Bürgermeisters Georg Spiegel enthalten, der 1946 nach der Zwangsvereinigung mit der KPD linientreue SED-Politik vertrat. Die Begründung der Potsdamer SPD damals: Verdienste könne man auch „verwirken”
Kaisersstraße mit Blick auf das Fortunaportal
Einsatz für Frauenrechte schwer zu glauben Die hehren Beweggründe der Stärkung der Frauenrechte sind allerdings den handelnden Parteien nur schwer abzunehmen. Die aNDEREN, stets links von den Linken zu finden, haben sich gleich aus dieser Argumentation verabschiedet, indem sie wenige Wochen nach dem für die SVV empfehlenden Beschluss des Kulturausschusses zeitgleich die Abschaffung eines Frauennamens beantragt haben, des Luisenplatzes am Brandenburger Tor.
Die Sozialdemokraten wären in ihrem Kampf für die
Gleichstellung von Mann und Frau auf den Potsdamer Straßenschildern sicher glaubwürdiger,
wenn sie statt die wenig männliche „Schloßstraße“
umzubenennen ihre ebenfalls in der historischen Mitte geehrten Genossen Otto
Braun oder Friedrich Ebert zur Verfügung gestellt hätten. Deren Viten weisen
mit Potsdam keinerlei Verbindung auf (Braun war Königsberger und politisch im
preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin tätig, Ebert Senior gebürtiger Heidelberger und vor seiner Berliner
Zeit in der Bremer Bürgerschaft tätig), so ehrenwert das Wirken des preußischen
Ministerpräsidenten und des ersten deutschen Reichspräsidenten auch gewesen
sein mag. Nach den Vorschriften zur Straßenbenennung soll ein klarer
Potsdam-Bezug erkennbar sein.
Dass die Sozialisten der Linkspartei Freude darüber empfinden, das erste Mal nach 1989 wieder ein SED-Mitglied neu auf einem Straßenschild im Zentrum einer deutschen Landeshauptstadt zu verewigen, ist ebenfalls leicht nachvollziehbar. Mit einem so schnellen Erfolg der erst Mitte September 2019 unterschriebenen rot-rot-grünen Kooperation hat die Linkspartei eigentlich gar nicht rechnen können. Die CDU hingegen fremdelt mit der Zustimmung zu der Entscheidung für die Umbenennung des östlichen Teils der Schwertfegerstraße, und die Tochter der zu ehrenden CDU-Mitgründerin, deren Ehemann nach politischer Renitenz nach 1946 auf zweifelhafte Art und Weise bei einem fingierten Autounfall ums Leben kam, widerspricht der Umbenennung offen: „sie wäre damit nicht glücklich[1]“. [1] Zitiert nach PNN vom 3.10.2019
Chancen anderswo verpasst. Darüber hinaus hätte die Stadtpolitik mit den jüngeren Benennungen des Platzes östlich der Neubauten der Brauerstraße (jetzt: „VersaillerPlatz[1]“) und der Havelpromenade am Museum Barberini („Adolph-Miethe-Ufer“[2]) weiblicher werden können, hier handelte es sich in beiden Fällen unzweifelhaft um völlige Neuanlagen von Wegeverbindungen, da es die öffentlichen Ufer vor 1945 nicht gab – die auch in zentraler Lage historisch unbeschwert sind. Doch die bloße Tatsache, daß für die drei Straßen Bebauungspläne aufgestellt wurden sollen die Wiederbenennung nun juristisch zu Neubenennungen machen, mit weitreichenden Folgen. 1] Potsdamer Partnerstadt 2] Nach dem Erfinder des Teleobjektives
Angst vor den eigenen Beschlüssen und „postrekonstruktives Trauma“ Insgesamt – so macht es den Eindruck – geht es eigentlich um etwas ganz anderes: Nämlich um die nachträgliche Umdeutung der Beschlüsse zur behutsamen Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriss von 1990, die seitdem über zwanzig Mal in jeder Legislatur der Stadtverordnetensammlung mit großen Mehrheit bestätigt wurden, aber offenbar heute in der rot-rot-grünen Kooperation keinen Konsens mehr bilden. Es ist so eine Art „postrekonstruktives Trauma“, das die Stadtverordneten ergreift. Jeder Wiederaufbau eines historischen Gebäudes am Alten Markt wurde von der Bevölkerung und den Medien stürmisch gefeiert7 und nun hat man ein schlechtes Gewissen, als wenn man die Schokolade aus der Speisekammer gestohlen hat und möchte, daß die Altstadt mit neuen Namen wenigsten nicht so ganz nach „Altstadt“ aussieht. Eigentlich ein Fall für den Therapeuten, denn die Stadt reißt damit in touristischer Hinsicht mit dem sprichwörtlichen Hintern das ein, was sie mit viel öffentlichem Geld und PR gerade aufbaut – aber was kann wirtschaftliche Vernunft gegen das Bedürfnis „ein Zeichen zu setzen“ heutzutage schon noch ausrichten.
Anderswo kam niemand auf solche Gedanken In Frankfurt am Main, wo statt des „technischen Rathauses“ in den letzten Jahren die Gassen der Altstadt wiederentstanden sind, kam in der Stadt nicht einmal die Spaß-Gruppierung „Die Partei“ auf die Idee den „Krönungsweg“ wegen angeblichem Monarchismus in einen Verfolgten des NS-Regime umzutaufen, oder für den „Hühnermarkt“ eine verdiente Christdemokratin finden zu wollen. Weder die Dresdner haben rund um den Neumarkt die „Moritz-“ oder die „Schuhmachergasse“ umbenannt, genauso wenig wie die Lübecker ihre „Fisch-“ und „Alfstraße“, ja nicht einmal die „Braunstraße“ (erstmalig 1259 als „Brunstrate“ nach einem Lübecker Bürgermeister benannt), die in Potsdam in der Fantasie manches „Aktivisten“ sicher noch mehr Panik ausgelöst hätte als die Potsdamer Kaiserstraße, mußte weichen und auch der hübsche Name „Einhäuschen Querstraße“ stand selbstverständlich nicht zur Disposition.
Straßennamen diene der Orientierung, nicht der Politik Überhaupt: Straßennamen, sollten kein Ort für politische Grabenkämpfe und Verewigungsfantasien von Parteien sein, sondern dienen nach der Straßenverkehrsordnung zuerst der Orientierung, das ist offenbar in Vergessenheit geraten. Der Politik mußten schon der historische Fischmarkt (heute: Otto-Braun-Platz) weichen und die Hohewegstraße (heutige Friedrich-Ebert-Straße zwischen Schloßstraße und Am Kanal). Letztere folgte dem mittelalterlichen Stadtwall und der Weg auf der Wallkrone wurde deshalb folgerichtig seit dem 18. Jahrhundert als „hoch“ bezeichnet – viele alte Potsdamer kennen den Namen noch.
Schon jetzt verheddert Aber auch mit den Bestandsnamen hat sich die Stadtverwaltung schon völlig verheddert: Auf der Ostseite des Alten Marktes, der bis dato in seinem Namen noch unstrittig ist, heißt die Straße (beginnend am ehem. Stadtkanal mit der Hausnummer 1) „Am Alten Markt“, das Potsdam Museum im Alten Rathaus firmiert als letzte Hausnummer „Am Alten Markt 9“.
Der brandenburgische Landtag gegenüber im Stadtschloß mit seinem Haupteingang durch das Fortunaportal trägt hingegen stolz die Adresse „Alter Markt 1“, die Neubauten westlich der Kirche sollen ebenfalls den Namen „Alter Markt“ tragen. Dann gibt es die Hausnummern 1-9 am Markt doppelt (siehe Karte). Am Alten Markt 1 und Alter Markt 1 liegen so schon heute in Steinwurfweite (läge die Nikolaikirche nicht dazwischen). Für Besucher sicher verwirrend, vermutlich haben nicht einmal die Stadtverordneten diese Doppelung bemerkt – wo doch Verwechselungsgefahr die Stadt im Zentrum um so manchen schönen Namen bringt.
So ist zum Beispiel die Potsdamerin Eleonore Prochaska, die als Mann verkleidet bei den Lützow‘schen Jägern gegen Napoleon kämpfte schon am Kirchsteinfeld geehrt, ihre „Kollegin“ Friederike Krüger allerdings ist noch straßenlos. Krüger war die erste Unteroffizierin in der Männerdomäne der preußischen Armee und wurde für ihre Leistungen in den Befreiungskriegen gegen Napoleon von König Friedrich Wilhelm III. in Potsdam mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Zu ehren wäre auch Dorothea Erxleben, die mit ihrem Bruder zusammen an der Universität Halle Medizin studierte, 1741 wies Friedrich der Großen die damals preußische Universität in einem Brief aus dem Potsdamer Stadtschloß (das Schloß als historischer Ort wird zu geringgeschätzt) an Erxleben zu promovieren – die erste Frau in Deutschland mit staatlichem Doktortitel. Aber alle diese Frauen waren in keiner Partei, deshalb zurück zu den drei zur Umbenennung vorgesehene Straßen in der Potsdamer Mitte
Mit öffentlichem Geld erst bekannt gemacht, jetzt umbenannt Die Schloß- und die Schwertfegerstraße sind nun heute als Stummel noch existent und den Potsdamern seit hunderten Jahren geläufig, ihre Verlängerungen zum Landtagsschloß und zum Alten Markt hin sind der Bevölkerung – so sie es nicht wußten – seit über 10 Jahren durch zigtausend fache Veröffentlichungen des Sanierungsträgers mit viel kommunalem Geld (der „blauen Broschüre“, vielen Faltblätter) und durch die Berichterstattung über die Umsetzung des Leitbautenkonzeptes in den Medien eingebläut geworden. Alle Ausschreibungen der Grundstücke der Neubauten anstelle der FH, aber auch der Achtecken und des Einsiedlers wurden mit den historischen Namen geführt – die Verwendung der historischen Bezeichnungen stand nie zur Debatte. Sollte der Name des Bäckermeisters Kayser in seiner aktuellen Schreibweise tatsächlich bei manchem historische Deja-Vues auslösen kann man diesen ja mit „y“ schreiben oder „Kaysers Gäßchen“ verwenden – ein Name der das Zeug hat in der bekannten Liste der charmantesten Wegenamen des deutschsprachigen Raumes aufzusteigen, die bis dato von der Straße „Zur schönen Gelegenheit“ in Regensburg angeführt wird8.
Die genannten Frauen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, allen voran die Jüdin Anna Zielenziger, sollte hingegen am Ort ihres Wirkens geehrt werden, am 25. Februar 1931 hielt Zielenziger eine vielbeachtete Rede zum Jubiläum des karitativ tätigen israelitischen Frauenvereins im Restaurant „Zum Einsiedler“ in der Schloßstraße 8. An der Fassade der stark vergröberten „Kritischen Rekonstruktion“ des Einsiedlers, den das Architektenpaar Dietz/Joppien nun für die Mittelbrandenburgische Sparkasse errichtet, sollte sich ein Platz für eine erklärende Gedenktafel finden lassen. Der Ort liegt zudem neben der künftigen Potsdamer Synagoge in der – Schloßstraße.
Schloßstraße mit Einsiedler
Zusammengefasst: die Politisierung von
Innenstadtstraßen sollte die Stadt nicht innerhalb von sechs Wochen ohne jede
Bürgerbeteiligung über das Knie brechen. Es ist doch für den juristischen Laien
schwer nachvollziehbar: Für jedes Stück Uferpromenade in entlegener Randlage
Potsdams findet heutzutage eine Bürgerbeteiligung des „Beteiligungsmanagements“
der Landeshauptstadt statt – Informationsbriefe, Online-Abstimmung,
Bürgerversammlung – aber bei einer Neubenennung des mittelalterlichen
Gründungskerns der Stadt soll es mit einer Abstimmung des Kulturausschusses der
SVV getan sein. Dass hierbei die Vorschläge des Potsdamer Straßennamenexperten
Dr. Klaus Arlt vollständig in den Wind geschlagen wurden sei nur am Rande
erwähnt.
Keine Stummel-Straßen für Frauennamen, sondern ein zentraler Ort in der Innenstadt Das Bedürfnis verdiente Frauen auch an zentraler Stelle mit Straßennamen zu ehren ist nachvollziehbar. Sonst endet die Gleichberechtigung wie beim Straßennamen für Karl-Friedrich von Schinkel oder Friedrich August Stüler in der Peripherie (in diesem Fall Seitenstraßen des Kirchsteigfeldes). Das Ziel ist auch am neuen Quartier an der Langen Brücke vis-a-vis des Hauptbahnhofes zu erreichen: hier sind im Bebauungsplan sieben Planstraße bis dato nur mit Nummern gelistet.
Dieser zentrale Ort am Havelufer mit einem großen Hotel wäre sicher würdevoller als die jetzt wiederzuerrichtenden Stummel historischer Straßen – verdiente Frauen haben Anspruch auf die Benennung ganzer Straßen.
So könnte Potsdam beides tun: die Straßennamen weiblicher werden lassen und seine Geschichte bewahren, von der die Landeshauptstadt und deren Stadtkasse bis dato immer prächtig lebt. 26.10.2019, Willo Göpel
Übersicht über die Straßennamen in der neuen Potsdmer Mitte