Präsentation der Entwürfe für das Quartier III vor der Juryentscheidung

Zum ersten Mal beim Wiederaufbau der Potsdamer Mitte werden in einem Wettbewerbsverfahren die Entwürfe der 37 Bewerber für die 9 Lose mit 14 Gebäuden im Quartier III vor der Juryentscheidung der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Ansehen kann man sich ab dem 15.11.2017 die Architekturentwürfe für den sogenannten Block III, der nach Abriss der Fachhochschule errichtet werden soll. Die Pro Potsdam präsentiert diese in der „Roten Infobox“ auf dem Alten Markt.

Die Stadt Potsdam hatte von März bis Mai ein Interessenbekundungsverfahren zur Entwicklung des Blocks durchgeführt, zu dem 43 Bewerber zugelassen waren. Eine Auswahlkommission/Jury soll im Dezember die Auswahl für die 3. Baustufe treffen.

Die „Rote Infobox“ ist in den kommenden beiden Wochen (15.-17.11.2017 und 22.-25.11.2017) jeweils mittwochs bis freitags von 14:00 bis 19:00 Uhr und am Samstag von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Außerdem öffnet die „Rote Infobox“ erneut am 8. und am 9. Dezember 2017.

Eine sehr gute und anschauliche Präsentation mit Entwürfen unterschiedlicher Gestaltungsqualität und verschiedenen Nutzungskonzepten. Der erste Eindruck ist positiv! Ein Gewinn für die Potsdamer Mitte!

Auch im Internet abrufbar: Auswahlverfahren Block III – “ Am Alten Markt/Schloßstraße

Über die Grundstückskarte sind die einzelnen Lose der Bewerber abrufbar und die Gestaltung und Nutzungskonzepte bebildert bzw. erläutert. Es liegen Fragebögen für Kommentare aus, die vor der Juryentscheidung an die Auswahlkommission übermittelt werden.

BETEILIGEN SIE SICH!

 

Herr Oberbürgermeister Jakobs, wo ist Ihr Plan-B für das Rechenzentrum?!

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Am letzten Sonntag, den 29.10.2017 konnten die Potsdamer beim Fest zum Baubeginn der Garnisonkirche hautnah erleben, wie eine militante Gruppe von Wiederaufbaugegner auf dem kirchlichen Grundstück und auch aus dem Rechenzentrum heraus, lautstark den Gottesdienst mit Beschimpfungen und rüden persönlichen Beleidigungen störten und auch vor Straftaten nicht zurückschreckten. Diese Gruppe hat vorgeführt, wie man mit allen Mittel wieder und immer wieder versuchen wird, den Bau der Garnisonkirche durch den Erhalt des Rechenzentrums zu verhindern. Damit missbraucht man bewusst die großzügige Geste der Stadt, den Künstlern und Kreativen temporär einen Raum für ihre Arbeit in der Potsdamer Mitte zur Verfügung gestellt zu haben.

Am Mittwoch will die Stadtverordnetenversammlung einen Antrag auf Verlängerung der Nutzungsdauer des Rechenzentrums für weitere 5 Jahre bis 2023 beschließen und der Stiftung zur Zustimmung vorlegen. Was ist, wenn die Stiftung dieser Vertragsverlängerung nicht zustimmt, da die Praxis zeigt, dass Verträge und Garantien für diese Klientel nicht gelten? Hier wurde von Anfang an von selbsternannten Protagonisten laut artikuliert: „Wir gehen hier nicht mehr raus!“ und „Tschüss Garnisonkirche!“ Das alles bildet keine Grundlage für eine verlässliche Vertragsbindung. So kann die Stiftung ihren Stiftungszweck nicht einhalten.

Aber was dann? Wir fragen Sie, Herr Oberbürgermeister,

wollen Sie verantworten, dass es im Herbst 2018 dann zu einer Zwangsräumung des Rechenzentrums kommen muss?

Wollen Sie nach ihrer Verabschiedung in den Ruhestand ihrem*r Nachfolger*in ein massives ungelöstes Problem überlassen, dass dazu genutzt werden wird, die Stadtgesellschaft zu spalten?

Sollte die Stadt wirklich nicht in der Lage sein, für 250 Künstler und Kreative ein temporäres Ausweichquartier zu schaffen, bis mit vereinten Kräften in möglichst kürzester Zeit eine langfristige Alternativlösung für ein Kunst- und Kreativhaus in der Potsdamer Mitte geschaffen ist?

Ja, wir wollen die Künstler und Kreativen in der Mitte, als Impuls für eine bunte lebendige Innenstadt, nicht aber für einen Grundkonflikt, der eine eigentliche künstlerische Ausstrahlung unmöglich macht.

Lassen Sie nicht zu, dass die bisherigen positiven Anstrengungen der Künstler und Kreativen, die gemeinsam ein Zentrum für Kunst und Kultur in der Potsdamer Mitte geschaffen haben, beschädigt werden.

Wir fragen Sie, was ist ihr Plan-B in punkto Übergangsdomizil 2018 für die Künstler
und Kreativen in dieser Stadt?

Es war wie Krieg! Festgottesdienst zum Baubeginn der Garnisonkirche

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Und das war wohl auch die Absicht der aggressiven Demonstranten, die sich beim Festgottesdienst anlässlich des Baubeginnes der Garnisonkirche einfanden.

Viele Potsdamer wollten mit Freude diesen Gottesdienst begehen, wurden aber massiv durch Trillerpfeifen und Zwischenrufe gestört.

Gebrüllte verbale Attacken auf Gottesdienstbesucher, die Pfarrerin – „Halt die Schnauze du Nazischlampe!“ – oder auf Bischoff Huber – „Hölle, Hölle … Fotze, Fotze …“ waren unerträglich.

Die Polizei schritt nicht ein, denn die Stiftung als Veranstalter, hatte das so veranlasst.

Sie hatten auf friedlichen Protest gesetzt, wurden allerdings enttäuscht.

Einige Demonstranten hatten Stickbomben vor die Nagelkreuzkapelle geworfen, zogen den Stecker der Mikroanlage.

Friedenswille, Versöhnung und Toleranz sind löblich und wünschenswert.

Doch hier zeigte sich eine blinde, dumme Wut, verachtend und ohne jeglichen Respekt.

Das demokratisch verbürgte Recht auf Religionsausübung wurde gröblich verletzt.

Wenn wir das als Stadtgesellschaft so einfach hinnehmen, sind wir mitschuldig an einer Entwicklung, die uns dereinst auf die eigenen Füße fällt!

Jetzt wird nicht mehr geredet – jetzt wird gebaut!

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Kürzlich sagte Manfred Stolpe in der PNN zum Baubeginn der Garnisonkirche:

„Deshalb ist es sinnvoll auch das Gespräch mit den Kritikern zu führen, um die Sorgen vor Förderung deutschen Nationalismus‘ ernst zu nehmen.“  

Dieser Satz vermittelt ein Bild, als ob man sich nicht mit Kritik in der Vergangenheit auseinandergesetzt hätte. Das Gegenteil ist der Fall! 

Über Jahre hat man unendlich viele Gespräche geführt, um sich mit den Gegnern des Wiederaufbaus der Garnisonkirche und ihren vermeidlichen Ängsten auseinanderzusetzen!? 

Dabei muss man unterm Strich feststellen – während die Befürworter des Projektes sich diesen Kritikern mehrfach angenähert haben, ist bei den meisten Gegnern die Haltung konstant starr und gleichbleibend geblieben.

Die ersten Garnisonkirchenenthusiasten (1991 Spendensammelbeginn) der „Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel“ wollten noch die Rekonstruktion der Kirche vollständig mit der Gruft des Soldatenkönigs.
Die Gegner aber riefen: „Nazikirche, kein Wiederaufbau!“

2008 gründete sich die Stiftung Garnisonkirche Potsdam (SGP).
Man reduzierte seine Ansprüche an das Historische. Jetzt zeigten die Pläne eine äußerlich rekonstruierte Kirche, die innen aber schon zeitgenössisch entworfen war.
Die Gegner aber riefen: „Nazikirche, kein Wiederaufbau!“

Hernach verzichtete die Stiftung auf die 6 Millionen Spendengelder der Traditionsgemeinschaft, die vielen als revisionistisch galt. Man wollte sich auf der politisch rechten Seite klar abgrenzen.
Die Gegner aber riefen: „Nazikirche, kein Wiederaufbau!“

Auch wurde diskutiert auf die Widmungsplatte des Soldatenkönigs an der Frontfassade zu verzichten. Insgeheim wird darüber diskutiert bei der anstehenden Sanierung der Hohenzollerngruft den Sarg des Soldatenkönigs aus Potsdam nach Berlin zu bringen. Eine Rückführung des Sarges des Soldatenkönigs ist für die Stiftung kein Thema. Ohne Gruft und Widmungsplatte ist der Symbolwert der Garnisonkirche für echte Preußenfans halbiert.
Die Gegner aber riefen: „Nazikirche, kein Wiederaufbau!“ 

Die historische Grünfläche an der Garnisonkirche, einst mit Andreaskreuz und dem Denkmal Friedrichs II. geschmückt, wird gestrichen, keine Wiederherstellung! Die Plantage – einst einer der schönsten innerstädtischen Plätze -wird jetzt Schulsportplatz, der historische Kontext der Garnisonkirche ist Richtung Stadt zerstört.
Die Stiftung toleriert das Rechenzentrum temporär als Kreativzentrum.
Die Gegner aber riefen: „Nazikirche, kein Wiederaufbau. Und das DDR-Rechenzentrum muss stehenbleiben!

Die Stadtverordneten stimmen mit großer Mehrheit für den Bau. Privaten Spender aus aller Welt und viele Prominente unterstützen den Wiederaufbau der Kirche.
Die Gegner rufen weiter: „Nazikirche, kein Wiederaufbau. Und das DDR-Rechenzentrum muss stehenbleiben“.

Das Kirchenparlament, die Synode, stimmt mit großer Mehrheit für das Projekt des Wiederaufbaus.
Die Gegner rufen weiter: „Nazikirche, kein Wiederaufbau. Und das DDR-Rechenzentrum muss stehenbleiben!“

Vorerst verzichtete die Stiftung auf die Wiederherstellung des Kirchenschiffs, also auf die halbe Kirche. Die Diskussion über das Kirchenschiff wurde vertagt. Im Turm und seinen Seitenflügeln wird ein Friedens- und Versöhnungszentrum der Kirche mit Tagungs- und Ausstellungsräumen geplant. Das Projekt ist also ein Friedenszentrum der ev. Kirche, die bis dato nicht durch die Glorifizierung von Krieg und Gewalt auffiel.
Die Gegner aber rufen unbeirrt weiter: „Nazikirche, kein Wiederaufbau. Und das DDR-Rechenzentrum muss stehenbleiben!“

Was ist aus dieser Aufzählung zu schließen?

Diesen Gegnern entgegenzukommen führte zu keinerlei Reaktionsänderung. Während sich die Befürworter in ihrer Position ständig aufweichen lassen, und dadurch viele Spender verloren gehen, bleibt die andere Seite wie einbetoniert auf ihrem Standpunkt: „Nazikirche, kein Wiederaufbau. Und das DDR-Rechenzentrum muss stehenbleiben.

Wollen wir uns weiterhin von einer kleinen Gruppe ideologisch festgefahrener Kritikern vorführen lassen? Das ist kein Dialog! Das ist die Negierung aller guten Argumente für diesen wichtigen Bau unserer Stadt.

Deshalb kann man nur sagen: 

Lasst uns endlich bauen / Fangen wir an!

 

Mitteschön, Potsdam den 29.10.2017 zum Tag des Baubeginns der Garnisonkirche.