Mitteschön: Neuer Wettbewerb sinnvoll – Ergebnisse öffentlich zeigen!
Dass der Entwurf für die Großparzelle Schloßstraße 1-3, die direkt an das Eckhaus Alter Markt 17 („Klingnersches Haus“, Architekt J.G.W. Knobelsdorff) Richtung Steubenplatz anschließt, eine besondere Herausforderung für die Bewerber darstellt, war zu vermuten. Deshalb hatte sich die Auswahlkommission aus Fachleuten und Stadtverordneten von vorneherein einen zweiten Wettbewerb für das Grundstück vorbehalten.
Durch den Abbruch der Vergabeverhandlungen mit dem Investor Rockstone
und dem Nachrücken der PWG von 1956 e.G.
ergab sich nun die Chance über die Neubebauung erneut nach Alternativen zu suchen, denn die Ergebnisse des ersten Wettbewerbes haben niemanden überzeugt. Insbesondere die Dachgestaltung durch die Vielzahl einheitlicher Gauben und die sehr schlichte Struktur der Fassade des PWG-Entwurfes wurde kritisch gesehen.
Drei Architekten sollen nun bis Ende August neue Entwürfe vorlegen.
Mitteschön hält das für ein gutes Verfahren. Hoffentlich bleibt die Stadt bei ihrer Linie auch diese Entwürfe VOR Zuschlagerteilung der Öffentlichkeit zu zeigen.
Da das Leitbautenkonzept hier keine Fassadenrekonstruktion zulässt, soll eine „zeitgenössische“ Fassade entstehen. Wenn man sich an den typisch Potsdamer Merkmalen der Innenstadtarchitektur orientiert kann das auch gelingen. Im Notfall sollte das Grundstück wieder wie in der vorfriderizianischen Zeit in drei Kleinparzellen verlegt werden. Andererseits sollte es durchaus möglich sein, die gewünschte Kleinteiligkeit im Block III auch durch die Fassadengliederung zu erreichen.
Die Schloßstraße 1-3 war eine barocke Großfassade,
die in der Gründerzeit durch einen mächtigen Neurenaissancebau ersetzt wurde.
Der Mittelrisalit und sein Giebel sind der Bezugspunkt des Fußweges durch die Ringerkolonnade am Schloss. Der Durchgang und der Anschluss der Ringerkolonnade an den Landtag sollte wiederhergestellt werden.
Entwurf Philipp Preuß