Vergaben der Neubauten im Bock IV am Bildungsforum Platz der Einheit
Nach der bespielhaften und erfolgreichen Bürgerbeteiligung bei der Vergabe der Neubauten im Block 3 am Alten Markt in Potsdam, zeichnet sich bei den Vergaben der Bauherren Pro Potsdam und Studentenwerk Potsdam eine Rückkehr zu alten Verhaltensweisen an:
Bürger und die Öffentlichkeit bleibt außen vor und wird zum Schluss vor vollendete Tatsachen gestellt. Egal, wie es dann aussieht. Das Blu lässt grüßen.
Über Jahrzehnte ist der Wiederaufbau der Potsdamer Mitte geplant und vorbereitet worden.
Ein beispielhaftes Leitbautenkonzept wurde erstellt und weiterentwickelt. Von jedem Grundstück und den Vorgängerbauten wurden detaillierte Gebäudepässe erstellt. Alles, um über weitere Vorgaben die Einzigartigkeit der Ensemblewirkung des Potsdamer Stadtbildes und die Vielfältigkeit in der Architektur sicherzustellen.
Durch die Einhaltung der ursprünglichen kleinteiligen Parzellierung, ungleiche Architekten und Bauherren bei benachbarten Gebäuden im Block und die gestalterischen Vorgaben aus dem Leitbautenkonzept wurde im Block III für die mehrheitlichen Gebäude in zeitgenössischer Architektursprache eine Stadtarchitektur geschaffen, die sich sehen lassen kann.
Die Bürger haben alle Entwürfe vor der Juryentscheidung sehen können und ihre Meinungen dazu eingebracht. Erstaunlicherweise geht die Stadt und die in ihrem Auftrag agierende kommunale Pro Potsdam im Block IV von diesem Erfolgsmodell wieder ab. Entscheidungen finden nur hinter verschlossenen Türen statt, die Bürger werden nicht einbezogen, sondern im Juni die Ergebnisse präsentiert bekommen.
Wie man bereits hört, werden die wesentlichen Vorgaben aus dem Leitbautenkonzept und den Gebäudepässen nicht eingehalten, sondern die Ausnahmen bilden eher die Regel. Die Ergebnisse des Wettbewerbs der Pro Potsdam und des Studentenwerkes lassen das Schlimmste befürchten. Allerweltsarchitektur, keine Berücksichtigung der einzigartigen Ensemblewirkung.
Die Behauptung der Pro Potsdam, man sei als kommunales Unternehmen an das öffentliche Vergabeverfahren gebunden und deshalb sei die Präsentation der Entwürfe und des Siegers erst nach Abschluss des Verfahrens im Juni möglich, ist nicht richtig. Selbst wenn es, wie in diesem Fall, in den Vergabeunterlagen nicht vermerkt war, kann die Pro Potsdam auch jetzt noch bei jedem der Architekten sich eine Genehmigung zur vorzeitigen Veröffentlichung einholen.
Wir fordern deshalb die Offenlegung aller Wettbewerbsentwürfe und Präsentation vor der endgültigen Entscheidung. Wir fordern eine Bürgerbeteiligung wie im Block III.
Panoramatour 1850 und 2012 am Probenhaus und Bildungsforum