Am letzten Sonntag, den 29.10.2017 konnten die Potsdamer beim Fest zum Baubeginn der Garnisonkirche hautnah erleben, wie eine militante Gruppe von Wiederaufbaugegner auf dem kirchlichen Grundstück und auch aus dem Rechenzentrum heraus, lautstark den Gottesdienst mit Beschimpfungen und rüden persönlichen Beleidigungen störten und auch vor Straftaten nicht zurückschreckten. Diese Gruppe hat vorgeführt, wie man mit allen Mittel wieder und immer wieder versuchen wird, den Bau der Garnisonkirche durch den Erhalt des Rechenzentrums zu verhindern. Damit missbraucht man bewusst die großzügige Geste der Stadt, den Künstlern und Kreativen temporär einen Raum für ihre Arbeit in der Potsdamer Mitte zur Verfügung gestellt zu haben.
Am Mittwoch will die Stadtverordnetenversammlung einen Antrag auf Verlängerung der Nutzungsdauer des Rechenzentrums für weitere 5 Jahre bis 2023 beschließen und der Stiftung zur Zustimmung vorlegen. Was ist, wenn die Stiftung dieser Vertragsverlängerung nicht zustimmt, da die Praxis zeigt, dass Verträge und Garantien für diese Klientel nicht gelten? Hier wurde von Anfang an von selbsternannten Protagonisten laut artikuliert: „Wir gehen hier nicht mehr raus!“ und „Tschüss Garnisonkirche!“ Das alles bildet keine Grundlage für eine verlässliche Vertragsbindung. So kann die Stiftung ihren Stiftungszweck nicht einhalten.
Aber was dann? Wir fragen Sie, Herr Oberbürgermeister,
wollen Sie verantworten, dass es im Herbst 2018 dann zu einer Zwangsräumung des Rechenzentrums kommen muss?
Wollen Sie nach ihrer Verabschiedung in den Ruhestand ihrem*r Nachfolger*in ein massives ungelöstes Problem überlassen, dass dazu genutzt werden wird, die Stadtgesellschaft zu spalten?
Sollte die Stadt wirklich nicht in der Lage sein, für 250 Künstler und Kreative ein temporäres Ausweichquartier zu schaffen, bis mit vereinten Kräften in möglichst kürzester Zeit eine langfristige Alternativlösung für ein Kunst- und Kreativhaus in der Potsdamer Mitte geschaffen ist?
Ja, wir wollen die Künstler und Kreativen in der Mitte, als Impuls für eine bunte lebendige Innenstadt, nicht aber für einen Grundkonflikt, der eine eigentliche künstlerische Ausstrahlung unmöglich macht.
Lassen Sie nicht zu, dass die bisherigen positiven Anstrengungen der Künstler und Kreativen, die gemeinsam ein Zentrum für Kunst und Kultur in der Potsdamer Mitte geschaffen haben, beschädigt werden.
Wir fragen Sie, was ist ihr Plan-B in punkto Übergangsdomizil 2018 für die Künstler
und Kreativen in dieser Stadt?