Im Zusammenklang mit dem Bahnhofscenter, dem neu errichteten Hotel und der Semmelhackstadt hinter dem Bahnhof hat der neu errichteter Bau wohl seine Berechtigung, monumental erhebt er sich jetzt an der Neuen Fahrt aber, das ist nicht mehr Potsdam!
Das ist beliebige Architektur, die in vielen europäischen Städten in ähnlicher Form zu finden ist. Siehe u.a. das Berliner Beispiel am Humboldthafen.
Der Architekt erklärte Mitteschön damals seinen Siegerentwurf.
Zitat: “Diese drei Pavillons (ja, er sprach tatsächlich von Pavillons!)fügen sich nahtlos in die Landschaft ein! Sie zerfließen mit den Havelauen. “
Bei der Bauvolumenmasse ist nichts mehr von „zerfließen“ zu bemerken!
Wir hatten damals schon Bauchschmerzen, aber das Resultat übertrifft alle unsere Befürchtungen.
Es stehen jetzt da drei riesige Würfel mit den bekannten Schießscharten Muster, bei denen man Augenflimmern bekommt. Durch die Gleichförmigkeit der Fenster erscheint das Gebäude als ein einzig großer Monolith. Nichts mehr mit 3 Pavillons!
Man nimmt sie gar nicht mehr wahr!
Diese Gleichförmigkeit ist bedingt durch die Fassadengestaltung aus 2.200 gleichen, vorgefertigten Fensterelementen, denen ca. 2.000 gleiche Natursteinelemente vorgesetzt wurden. Sicherlich kostenreduzierend, aber eben an Gleichförmigkeit nicht zu überbieten. Vielfalt und Plastizität werden durch diesen Flimmereffekt nur vorgetäuscht.
Zitat ILB: “Der Rohbau ist fertig und die Fassadenfertigteile geben dem neuen ILB-Gebäude sein charakterisches Gesicht.”
Ja, die ILB Führung wollte alles richtig machen und verließ sich auf große anerkannte Architektur Büros.
Aber alle Entwürfe die man der Öffentlichkeit im Bahnhofscenter vorstellte, waren nach unserem Verständnis nicht machbar.
Keiner der Büros hatte das „Händchen“ für Potsdam.
Alle verkauften ihre Entwürfe, die vorprogrammiert aus ihrem Software Baukasten stammten – so unser Gefühl.
Wo bleiben unsere Potsdamer Architekten, die die Stadt als Gesamtkomposition begreifen?
Schade, wieder eine Chance vertan!