Der Stadtkanal in Potsdam ist ein in der dortigen Innenstadt verlaufender Wasserweg. Im Mittelalter als Entwässerungsgraben zur Havel angelegt, wurde er unter König Friedrich Wilhelm I. von Preußen ab 1722 begradigt und ausgebaut. Der Kanal wurde von 1962 bis 1965 zugeschüttet. Seit 1999 wird er Stück für Stück rekonstruiert.
Potsdam.- Am KanalNach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde zunächst mit der Rekonstruktion des Stadtkanals und der Brücken begonnen. Im Jahr 1952 erfolgte dann die Erneuerung der Sandsteine und Podeste des Kanals sowie die Restaurierungen an den Brückenfiguren. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Potsdamer Zentrums beschloss der Rat der Stadt Potsdam 1962 die Zuschüttung des Kanals, die daraufhin bis 1965 durchgeführt wurde. Die letzte Brücke, die „Breite Brücke“, wurde 1971 abgerissen.
1990 wurde symbolisch mit den ersten Arbeiten zur Freilegung des Stadtkanals begonnen. 1999 wurde aus dem Projekt engagierter Potsdamer ein Vorhaben der Stadt: Das erste Teilstück des Stadtkanals wurde im Bereich der Yorckstraße wiederhergestellt. Die Einweihung der wiederhergestellten Ladenbergbrücke erfolgte 2001 anlässlich der Bundesgartenschau.
Der Abschnitt liegt jedoch meist trocken – es gibt keine Verbindung zur Havel. Im März 2009 wurden die Bauarbeiten am zweiten Bauabschnitt im Bereich der Kellertorbrücke begonnen. Im Juli 2011 wurde dieser dann mit der Havel wiederverbunden und ist seitdem geflutet. Der Förderverein für den Wiederaufbau des historischen Kanals wirbt seit 2015 um die Finanzierung zum unmittelbaren Weiterbau dieses östlichsten Abschnitts um weitere 170 Meter bis zur Berliner Straße.[3] Langfristiger Plan ist die vollständige Wiederherstellung des gesamten Kanals. Der Wiederaufbau wird teilweise durch Spenden finanziert,[4] so gibt es Möglichkeiten, wie die gusseisernen Geländerpfosten symbolisch zu „erwerben“ und, wie schon Loriot, Christian Thielemann und andere, mit dem eigenen Namen versehen zu lassen. Auch der Bauverein Potsdamer Stadtkanal 1722 e.V. bemüht sich um die Wiederherstellung des Kanals.[5]