Wieder einmal hat Prof. Hasso Plattner, nach der Rekonstruktion des Potsdamer Stadtschlosses mit historischen Kupferdach den Potsdamern ein Geschenk gemacht. Zehn Attikaskulpturen kehren dank einer Spende seiner Stiftung auf das Dach des Landtages zurück. Am 24.11.2020, am 3.12.2020 und zuletzt am 9.12.2020 wurde 6 der 10 Attikaskulpturen auf den südwestlichen Flügel des Corps de Logis aufgestellt.
Das Dach bevölkert sich an prominenter Stelle: An der südwestlichen Spitze haben sich damit noch vier Musen zu Andromeda und Perseus gesellt, nämlich Urania, die Muse der Astronomie, Terpsichore, die für Chorlyrik und Tanz steht, Erato, die Muse der Liebesdichtung, und Polyhymnia, die Muse der Hymnendichtung.
Die restlichen vier kommen auf den nordöstlichen Kopfbau, den sogenannten Theaterflügel, also gegenüber dem Museum Barberini. Dazu gehören Penelope und ihr Mann Odysseus, die Nymphe Eurydike und die römische Weisheitsgöttin Minerva.
Bei Eurydike handelt es sich um das einzige Original von den zehn Skulpturen. Die restlichen sind Kopien, da die rund 250 Jahre alten Originale zum Teil stark beschädigt sind oder nicht mehr existieren.
Neben Eurydike ist auch die Minerva-Skulptur erhalten.
Die Restaurierung des Originals erfolgte mithilfe des Erlöses aus einer Versteigerungauktion von Mitteschön, von Kunstwerken u.a. von Wolfgang Joop, Julia Theek und des Potsdamer Malers Paul August.
Der Zustand der Skulptur erlaubte jedoch keine Wiederaufstellung. Deshalb wurde eine Kopie durch den Verein Potsdamer Stadtschloss e.V. angefertigt. Neben den Restauratoren der SPSG waren mehr als zehn freiberufliche Restauratoren und Bildhauer aus Berlin, Potsdam und Sachsen an dem Projekt beteiligt.
Ende Oktober 2020 wurden die ersten Gerüste aufgestellt. Die letzte Figur wurde am 9.12. 2020 aufgestellt. Am 11.12.2020 erfolgt die Abnahme.
All dies erfolgte, ohne das weder der Landtag Brandenburg, noch die SPSG, noch die Landeshauptstadt Potsdam die Bevölkerung davon im vorherein informierte, wie der Verein Potsamer Stadtschlossverein e.V. es bisher immer gemacht hatte. Leider eine beschämendes Beispiel für die Öffentlichkeitsarbeit und Einbeziehung der Potsdamer Bürger durch die drei Institutionen bei der Wiederherstellung des Potsdamer Stadtschlosses und der Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte. Damit auch eine wenig herzliche Würdigung des grossartigen Mäzens unserer Stadt, Herrn Prof. Hasso Plattner, der dafür wiederum eine siebenstellige Summe gespendet hat.
Es ist zu hoffen, dass man bei der Aufstellung der weiteren vier Attikaskulpturen auf dem nordöstlichen Kopfbau, die Potsdamer Bevölkerung rechtzeitig wieder teilhaben lässt.